Das Thema Plastik ist nicht einfach, denn das Material bietet viele praktische Vorteile und ist aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Durch die verschiedenen Härtegrade kann Plastik in verschiedenen Formen hergestellt und ganz nach Wunsch gestaltet werden. Das Material hat durch seine Eigenschaften die Welt und vor allem die Verpackungsindustrie erobert. Insbesondere die Attribute Leichtigkeit, Elastizität, Langlebigkeit und die minimalen Kosten machen Plastik so beliebt. Die Produktion von sogenannten Einwegartikel, also Dingen die wir meist nur einmal verwenden und dann wegwerfen sind ein sehr großes Problem, denn das Material hat auch seine Schattenseiten.

Plastik ist ein Sammelbegriff für alle Formen von Kunststoffen, die hauptsächlich aus Erdöl und Zusatzstoffen hergestellt werden. Die für die Herstellung verwendeten Chemikalien schaden der Umwelt, den Tieren und auch den Menschen. Die positive Langlebigkeit des Produkts wird dann problematisch, wenn es zur Entsorgung kommt. Eine handelsübliche Plastikflasche braucht z.B. mehrere hundert Jahre, um sich abzubauen was dazu führt, dass sich überall auf der Welt Unmengen von Plastikabfällen ansammeln und wir längst die Kontrolle darüber verloren haben. Es zerfällt mit der Zeit in winzige Teile, sogenanntes Mikroplastik und landet so nicht nur in der Erde und im Meer, sondern es gelangt über Lebensmittel und Kosmetik in den Organismus und können so u.a. zu Allergien, hormonellen Schwankungen und Krebs führen.

Recyclingsysteme suggerieren uns, dass mit unserem Abfall ausschließlich neue Verpackungen und Produkte entstehen und unser „Beitrag“ am globalen Problem gar nicht so groß ist. Leider kann ein großer Teil der entsorgten Kunststoffe nicht adäquat aufbereitet werden, da die Neuproduktion günstiger ist als die Wiederverwertung und das Material oft verunreinigt oder kontaminiert ist.

Viele Entsorgungsunternehmen der westlichen Welt, leider auch deutsche Entsorger, verschiffen Kunststoffabfälle in riesigen Mengen nach Asien, die dort die Umwelt und Menschen vergiften. Deutschland befindet sich traurigerweise in der Top 5 der Müllerzeuger und die EU ist die weltweit größte Plastikabfall-Exporteurin. China hat sich an diesem Geschäft lange beteiligt, sich aber aufgrund immer stärkerer Belastung durch Millionen von Tonnen dazu entschieden keinen Abfall mehr für andere Industrienationen zu entsorgen. Leider hatte das massive Auswirkungen auf die ärmeren Nationen Asiens, die es sich finanziell nicht leisten können auf diese Importe zu verzichten und nun noch größere Mengen an Abfällen aufnehmen müssen. Diese Länder können diese Unmengen an Plastik nicht handhaben, da es vor Ort keine Aufbereitungsanlagen o.ä. gibt. Die Folge sind riesige Müllareale in denen sich unser Plastik bis ins Unermessliche aufstapelt, bis hin zur Verbrennung und Entsorgung im Meer oder in Flüssen, um Platz für neuen Müll zu schaffen. Beides hat verheerende Folgen für Luft, Wasser und Böden und somit für die Natur und Menschen vor Ort und unser gesamtes Ökosystem.

Es sollte daher beim Ursprung des Problems angesetzt werden. Laut einer Greenpeacestudie verursacht jede*r Deutsche jährlich 220 kg Verpackungsmüll, knapp 40 kg davon sind Plastik. Diese Zahlen steigen stetig durch den zunehmenden Onlinehandel, ToGo-Angebote sowie Essensabhol- und lieferservice.

Auch wenn Plastik allgegenwärtig erscheint und nicht so einfach aus dem Alltag verbannt werden kann, so ist es trotzdem möglich den eigenen Kunststoff-Beitrag zu hinterfragen und zu reduzieren.

Ich werde verschiedene Artikel mit Tipps zur Müllreduzierug schreiben und hoffe dich damit inspirieren zu können. Bis dahin: rethink, reduce, repair, recycle and be kind 😊💚